Es war einmal in Schottland by Grace Burrowes

Es war einmal in Schottland by Grace Burrowes

Autor:Grace Burrowes
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-1-941419-81-6
Herausgeber: Grace Burrowes


Kapitel Sechs

Sechs

* * *

„Ich wünschte, du hättest mich mit dir gehen lassen.“

Fiona sah Tye finster an, als würde sie darüber nachdenken, ihn weiter zu tadeln. Er hoffte, sie würde es tun – er hoffte, die Hand Gottes würde aus den Wolken greifen und ihn wegen seines Unfugs mit Hester Daniels in der letzten Nacht, wenn nicht wegen des gesamten fehlgeleiteten Unterfangens, welches diese Reise nach Schottland war, bis zur Hölle tadeln.

„Es schüttet, Kind, und Reiten ist ein schwieriges Vorhaben, wenn der Boden nass ist. Ich bin direkt zur Poststation in Ballater geritten und sofort wieder zurückgekehrt, wobei ich meinen Sattel und mein Pferd riskiert habe.“

„Wirst du dir den Tod holen?“ Sie schien grauenhaft erfreut über diese Möglichkeit zu sein.

„So viel Glück werde ich wohl kaum haben. Was liest du?“

Nachdem er seine durchnässten Reitkleider ausgezogen hatte, war Tye in die Bibliothek gekommen, um sich zu verstecken, und um den Brief zu lesen, den er von der Poststation in Ballater abgeholt hatte. Ein Brief, in dem unnachahmlich schwarzen Gekritzel seines Vaters. Tye vermutete, dass dies zumindest bedeutete, dass seine Schwestern keinen Unfug anstellten.

Was er von sich nicht behaupten konnte.

„Willst du mit mir lesen? Ich lese die Fabeln von Äsop.“ Fionas Stimme war herzzerreißend hoffnungsvoll. Sie klopfte auf den Platz neben sich auf dem Sofa. „Es ist angenehm warm und gemütlich hier in der Bibliothek und es ist niemand hier, der mich anweist, meine Hausaufgaben zu machen oder mir sagt, dass ich nicht im Weg sein soll.“

Er kannte diese Falle. Er hatte sie als Junge für seine Mutter gestellt, wenn es Zeit zum Schlafengehen war. Er war von seinen jüngeren Schwestern in vielen stürmischen Nächten darin gefangen gehalten worden.

„Nur eine Geschichte und ich werde vorlesen.“

Sie hüpfte ein Stückchen zur Seite und reichte ihm das Buch, als er sich neben sie setzte. „Du darfst lesen, aber ich darf die Geschichte aussuchen.“

„Wir werden verhandeln, da du sonst einfach die längste Geschichte im Buch auswählst.“ Er blätterte durch das Buch und suchte nach Bildern, da seine Schwestern immer die Geschichten mit Bildern vorgezogen hatten. Er hielt bei der Illustration eines griechischen Jungen inne, der die Pfote eines riesigen Löwen mit Fangzähnen hielt. Das Gesicht des Biestes war zu einer Grimasse verzogen und ein schrecklicher Span, ungefähr so groß wie eine Bahnschwelle, ragte aus der Pfote des Tiers.

„Das war die Lieblingsgeschichte deines Vaters.“

„Lies sie mir vor.“ Sie kuschelte sich so nahe an seine Seite, dass sie beinahe auf seinem Schoß saß. „Ich lese sie nicht oft, weil sie so weit hinten ist und ich den Namen nicht aussprechen kann.“

„Androklus.“ Tye stürzte sich in die Geschichte eines Jungen, der im Wald auf einen gewaltigen Löwen getroffen war, dessen ausdrücklicher Plan es war, sich den Jungen als Jause zu schnappen. Androklus bot ihm stattdessen an, den grässlichen Span aus der Pfote des Tieres zu entfernen, in der Hoffnung, die Gemütslage des Löwen zu verbessern. Der Löwe bot dem Jungen im Gegenzug einen Gefallen an, den der Junge jederzeit einlösen konnte.

Tye blätterte langsam um, während Fiona neben ihm herumzappelte. „Wie



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